Infos zu (KASPISCHES PONY (MOULEKI, POUSEKI, KONZI))


Rassenname:
KASPISCHES PONY (MOULEKI, POUSEKI, KONZI)

Zuchtland:
Iran

Zuchtgebiet:
Elbrusgebirge am Kaspischen Meer in der Provinz Mazan-daran, dicht an der Grenze zu Turkmenistan nahe der Stadt Amol.

Besonderheiten:
Gilt als ein Vorfahr der edlen Wüstenpferderassen (Pferdetyp 4)

Größe:
96 cm bis 116 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Pony (Pferd)

Dieses Pony ist ein kleines Phänomen. Eigentlich ist es kein Pony, sondern eher ein Mini-pferd. Eine Kleinstausgabe des Araberpferdes. Dieses faszinierende Pferdchen gilt als das lange gesuchte Bindeglied zwischen den frühen Formen von Equus und den heute bekann-ten hochblütigen Pferden der Wüsten. Diese Rasse existiert schon seit Jahrhunderten im heutigen Iran und gilt als der typische Vertreter des Pferdetyps 4, einem zierlichen und feinknochigen Wüstenpferd, das extreme Hitze und Trockenheit aushalten konnte. Wegen extremer Hitze, Mangel an den verschiedensten Mineralstoffen und mangelnder Nahrung kam es zu der Verzwergung dieser Rasse. Es lebte besonders in Westasien und war deutlich vom Tarpan beeinflusst und soll ein direkter Nachfahre des Mesopotamischen Minipferdes und Medisch-Iranischen Pferden sein. Dies zeigen auch vergleichende Knochen- und Blut-untersuchungen dieser Pferde. Pferde dieses Typs waren klein und hatten einen feinen Knochenbau, der Kopf konnte eine leicht konkave Nasenlinie haben, das Haar war seidig und fein und der Schweif wurde hoch getragen. Von diesen Pferden soll der Araber abstam-men und das Kaspische Pony gilt als das moderne Gegenstück zu diesem Pferdetyp.
Das Kaspische Pony ist eine der ältesten bekannten Pferderassen, die schon Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. bei den Mesopotamiern, Achämeniden und Sassaniden bekannt war und genutzt wurde. Auch sein heutiges Aussehen wurde damals schon so beschrieben. Besonders bekannt und beliebt waren sie in der Zeit vom 5. bis 7. Jh. v. Chr. bei den letztgenannten Stämmen, die mit diesen Pferden aus dem Westen in den Norden von Medien abwanderten und so ziemlich isoliert lebten. So konnte sich ein Pferdetyp entwickeln der kaum von anderen Pferden beeinflusst wurde.
Diese Ponys wurden erst 1965 durch die Zoologin Luise Firouz zufällig wieder entdeckt, nachdem es lange als ausgestorben galt. Die meisten dieser Ponys entdeckte man bei Bauern in der Nähe von Amol an den Küstenstrichen des Kaspischen Meeres und kaufte sie ihnen ab. Leider waren diese Pferde sehr heruntergekommen und sie wurden daher in dem Gestüt Norouzabad bei Teheran aufgestellt und gepflegt. Inzwischen ist dieses Pony viel er-forscht und geprüft worden. Neben seiner faszinierenden Geschichte zeigt es auch einige anatomische Besonderheiten gegenüber den heutigen modernen Pferderassen. So ist das Schulterblatt anders gelagert, der Widerrist ist ausgeprägt und der Hals lang, was wieder für ein kleines Pferd als ein Pony spricht. Die Stirn erscheint leicht nach vorne gewölbt, da die Scheitelbeine anders als normal angesetzt sind und im Oberkiefer ist ein zusätzlicher Molar zu finden.
Das heutige Kaspische Pony ist ein sehr elegantes, harmonisch gebautes Pony im Lang-rechteckformat. Der gesamte Körper ist sehr schlank und schmal, hat einen kräftigen Rumpf und einen kurzen und geraden Rücken der in einer kräftigen Kruppe mit einem ho-hen Schweifansatz endet. Der Kopf ist fein mit breiter und gewölbter Stirn, auffälligen Backenknochen und großen, klaren Augen. Die Ohren sind klein und kurz, die Nüstern sehr groß und weit und das Maul auffallend klein und spitz. Der Hals ist lang und leicht gebogen, die Schulter sehr schräg und der Widerrist ist deutlich markiert. Die Gliedmaßen sind schlank, trocken und mit sehr stabilen und harten Hufen versehen. Das gesamte Haar ist sehr fein und seidig. Es kommen fast nur Braune, Schimmel oder Füchse vor. Abzeichen sind sehr selten aber erlaubt. Die Größe liegt bei ca. 96 cm bis 120 cm. Der Charakter und das Temperament dieser Ponys sind einwandfrei und machen sie für alle Erlebnisse mit Pferden nützlich.
Gezüchtet wird es noch heute im Iran, besonders im Elbrusgebirge am Kaspischen Meer in der Provinz Mazandaran, dicht an der Grenze zu Turkmenistan nahe der Stadt Amol. Es gibt das bekanntere Gestüt Norouzabad bei Teheran und bäuerliche Zuchten. Weiterhin findet man auch einige Exemplare in Turkmenistan. Zuchtorganisation ist die NATIONAL HORSE SOCIETY of IRAN. Heute gilt es die Gene dieser Rasse zu erhalten, denn die Entdeckung dieser Rasse entspricht der des Przewalskipferdes.
Nachzuchten gibt es besonders in Großbritannien und den GUS-Staaten. Wo es sich wachsender Beliebtheit erfreut. In Großbritannien gibt es inzwischen mehr dieser Ponys als im Iran und daher auch zwei Zuchtorganisationen: THE BRITISH CASPIAN SOCIETY and TRUST und das THE INTERNATIONAL CASPIAN STUD BOOK (U.K.) Die britischen Ponys werden wegen der günstigeren Haltungbedingungen etwas größer. Dort stehen ca. über 12 reinrassige Hengste. Die Hengste AMIR und TEHOU sind im Besitz der Tochter ihrer Ent-deckerin Frau Louise Firouz, stehen aber heute in Belgien.

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